Was ist passiert, nachdem ihr die Stühle für den Film konfiguriert habt?
Da ist etwas Ungeplantes passiert. Wir haben zuerst den Bürostuhl nach unseren Vorstellungen wie das Set später aussehen soll konfiguriert. Danach haben wir uns dann dabei ertappt, wie wir das Set teilweise um den Stuhl herum geplant haben. Das ist ungewöhnlich und für mich einmalig gewesen. Nach drei Monaten intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik der Formsprache des Stuhls am Set, bezeichne ich das Resultat als sehr gelungen.
Wie beeinflusst ein Bürostuhl den Filmdreh, was für Aussagen kann man hier treffen?
Hier gilt Visualität vor Funktionalität. Und doch sind wir schnell in die Tiefe gegangen und haben den Stuhl auf Herz und Nieren geprüft. Wir haben uns sehr viele Büros in den USA und Europa angesehen, um ein optimales Setting für unseren Film zu erzeugen. Dabei war auch die Formgebung essenziell. Beispielsweise benötigt es unterschiedliche Kameraeinstellungen für einen Chefsessel im Gegensatz zu der Einstellung bei einem normalen Bürostuhl. Mit der Kamerasicht wird gleichzeitig viel ausgesagt über die entsprechende Filmszene. So kommt dem Bürostuhl eine wesentlich grössere Bedeutung zu, als man anfangs annehmen würde. Der Stuhl ist ein psychologisches Moment, sozusagen ein Imagetransfer zum Protagonisten.